Über den sonnenbeschienenen Schloßpark in Angelbachtal klingen Rufe von Clanfrauen und –männern, die sich bei den Highlandgames messen. Der Lärm von Zuschauern, die die Stände, die Bühne und Darbietungen umlagern dringt ans Ohr, dazu der Klang der Bagpipes und das Schlagen der Snare, Tenor und Bass Drums.
Vor allem aus dem letzteren Grund haben 15 Mitglieder der Stuttgart University Pipe Band den Weg von der Landeshauptstadt hierher eingeschlagen. Dem Aufruf der Bagpipe Association of Germany (BAG) zur Pipeband Competition sind neben ihr noch weitere Bands aus dem In- und Ausland gefolgt, um sich im Wettstreit von zwei offiziellen Judges der Royal Scottish Pipe Band Association beurteilen zu lassen und ihren Leistungsstand zu ermitteln. Pünktlich um 13:00 Uhr nimmt der Wettkampf in der Kategorie Grade 4 seinen Anfang.
Die Vorgaben für eine Teilnahme sind nicht eben leicht. Es gelten dieselben Regeln wie in Schottland. Vier neue Stücke galt es im Vorfeld zu erlernen, das entspricht etwa 3 Minuten. Spielzeit. Der schottische Dudelsack, die Pipes also, mussten gestimmt, die verschiedenen Drums gesetzt, das Marschieren einstudiert und das Spielen wieder und wieder geübt werden. Nun war die Zeit gekommen „in den Ring zu steigen”. Der Pipe Major Oliver Göbel ruft zum letzten Einspielen und man formiert sich vor dem markierten Feld.
Die Spannung steigt. Es geht los. Die Band ist bereit. Unter den Taps des Leading Drumers Carlos Salgor marschiert die Band geschlossen auf das Feld und wird aufgerufen. Ein Judge begrüßt den Pipe Major und dieser weißt die Band ein. Der Rest ist das Ergebnis von viel Übung, der Aufregung die dazwischen spielt und vom Willen zu zeigen, was man kann.
Beim Ausmarsch ist die Erleichterung groß… und bei diesen Temperaturen auch der Durst! Am Ende der Anstrengung steht ein volles Glas und die Gewissheit, sein Bestes gegeben zu haben. Das nächste Mal dürstet es sie danach, nicht nur am heißumkämpften Podiumsplatz zu kratzen, schwören sie sich auf die nächsten Proben ein.